Ein außergewöhnlicher Weg führt den katholischen Priester Johannes Schwarz aus Liechtenstein zu Fuß nach Jerusalem und wieder zurück.
Jenseits konventioneller Pilgerrouten wandert er in einer Auszeit über die Karpaten nach Osten, flüchtet vor rumänischen Hirtenhunden, durchquert die ukrainische Steppe und stapft in der Verkehrslawine der russischen Schwarzmeerküste seinem fernen Ziel entgegen. Mit einem streunenden Hund steht er auf dem höchsten Berg Armeniens und lauscht arabischem Disco-Pop am tiefsten Punkt der Erde. Er besucht abgelegene georgische Felsenklöster und liegt blutend am italienischen Straßenrand.
Es ist eine Reise mit vielen beeindruckenden Kulissen, aber mehr noch ein Weg der Begegnungen. Ob mit Jugendlichen am Flussstrand, Beduinen am Lagerfeuer, bulgarischen Bordellbesitzern oder schnurrbärtigen Männern in einer türkischen Baugrube bei einem Gläschen Çay.
Vielleicht am tiefsten hat Johannes jedoch die einsame Stille der Wüste berührt - eine Stille, wie er sagt, die nicht "leer ist, sondern erfüllt".
14.000 Kilometer, 26 Länder, 15 Monate sind die eindrucksvollen Zahlen zu dieser Reise - und 25.000 Euro, die er unterwegs an Bedürftige und katholische Hilfsprojekte verteilt.
(Jg. 1978) hatte seinen Ausbildungsschwerpunkt zunächst in bildender Kunst und Schauspiel (McDonald College of Performing Arts, Sydney, Australien).
Nach der Kunstmatura am Adalbert Stifter Gymnasium in Linz (A) begann er das Theologiestudium am Internationalen Theologischen Institut (A). 2004 erwarb er das Lizentiat, 2006 das Doktorat an der Facoltà di Teologia di Lugano (CH).
2004 wurde er zum Priester geweiht und wirkte im Anschluss bis 2013 als Kaplan in der Pfarrei St. Josef, Triesenberg (FL).
Von 2007 bis 2012 war er Gastprofessor am Internationalen Theologischen Institut (Trumau, Niederösterreich); von 2014 bis 2016 Vizedirektor des Priesterseminars Leopoldinum Heiligenkreuz.
Seit 2008 ist er als Vorsitzender von kathmedia Initiator zahlreicher katechetischer Projekte und arbeitet seit Herbst 2016 an neuen Animations und Filmprojekten. Dafür verbringt er viel Zeit in der Abgeschiedenheit einer Einsiedelei in den italienischen Alpen.